Legasthenie
17.05.2017
Die Legasthenie ist eine ausgeprägte und schwerwiegende Störung beim Lernen des Lesens und/oder der Rechtschreibung, die in Besonderheiten von Hirnfunktionen begründet ist. Diese Leistungsstörung ist veranlagt und nicht die Folge unzureichenden Schulunterrichts, mangelnder Intelligenz oder mangelnder Lernbereitschaft.
Probleme beim Lesen sind:
- ein sehr langsames Lesen
- häufiges Stocken
- Verlieren der Zeile im Text
- das Auslassen, Vertauschen oder Hinzufügen von Wörtern, Silben oder einzelnen Buchstaben
- Das Gelesene kann nur unzureichend wiedergegeben bzw. interpretiert werden
- aus dem Gelesenen können nur schwer Schlüsse gezogen oder Zusammenhänge gesehen werden
- das sinnbetonte Lesen fällt schwer
Probleme in der Rechtschreibung:
- Hohe Fehlerzahl bei ungeübten Diktaten aber auch bei abgeschriebenen Texten
- auffallend viele Grammatik-, Regel- und Interpunktionsfehler und oft eine unleserliche Handschrift
- die Reihenfolge der Buchstaben im Wort ist falsch
- häufige Regelfehler, wie z. B. bei der Dehnung, Groß-und Kleinschreibung treten auf
- sogenannte Wahrnehmungsfehler: d-t, g-k, b-p sind häufig
- ein- und dasselbe Wort wird auch nach mehrjähriger Übung und im selben Text unterschiedlich fehlerhaft geschrieben.
- Worte, Wortteile oder Buchstaben werden ausgelassen, durch falsche ersetzt, verdreht (ei statt ie, b statt d) oder hinzugefügt
Grundsätzlich gilt jedoch: Legastheniker machen die gleichen Fehler wie alle Kinder, nur viel häufiger und viel länger. Die Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten treten meist auch in den Fremdsprachen auf.